Arbeitsplan

Was ist ein Arbeitsplan?

Ein Arbeitsplan (auch Fertigungsplan genannt) ist ein wichtiges Instrument der industriellen Fertigung. Er beschreibt die Reihenfolge durchzuführender Arbeiten in der Produktion – sowohl in technischer als auch in betriebswirtschaftlicher Hinsicht.

Inhaltsverzeichnis
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    Lesedauer: 2:45 min

    Welche Bedeutung und Funktion hat ein Arbeitsplan?

    Ein Arbeitsplan ist in der arbeitsplatzorientierten Fertigung (z. B. im Maschinenbau) unerlässlich, um betriebliche Arbeitsvorgänge zu strukturieren. Er regelt, welche Arbeitsschritte durchlaufen werden müssen, um ein bestimmtes technisches bzw. betriebswirtschaftliches Ziel zu erreichen. Im Regelfall beschreiben Arbeitspläne den kompletten Durchlauf eines Produkts in der Fertigung. Dieser beginnt beim Rohmaterial und endet beim fertigen Erzeugnis.

    Hierbei ist es unter anderem das Ziel, Prozesse optimal zu gestalten, um Fertigungszeiten zu reduzieren und Kosten zu sparen. Weiterhin bilden Arbeitspläne die Grundlage für die Kalkulation von Fertigungskosten. Sie helfen Unternehmen außerdem dabei, komplexe Projekte in kleinere Aufgaben zu unterteilen. Dies erleichtert die Termin-, Kapazitäts- und Ablaufplanung.

    Welche Arten von Arbeitsplänen gibt es?

    Arbeitspläne lassen sich anhand ihrer Erstellung in drei Kategorien einteilen:

    • Neuplanung: Äußerst aufwendig, da sämtliche Informationen und Dokumente zunächst beschafft werden müssen
    • Ähnlichkeitsplanung: Planung erfolgt auf Basis eines bereits vorhandenen, ähnlichen Prozesses
    • Wiederholplanung: Rückgriff auf bereits vorhandene Pläne bei identischen Aufgaben

    Wie ist ein Arbeitsplan aufgebaut?

    Ein Arbeitsplan muss mehrere Fragen beantworten, um vollständige Informationen zu liefern:

    • Welches Produkt soll hergestellt werden?
    • Wie soll die Produktion erfolgen?
    • In welcher Abfolge sind die Arbeitsvorgänge der Planung zu durchlaufen?
    • Wo findet die Herstellung statt?
    • Woraus wird das Produkt hergestellt?
    • Welche Werkzeuge sind erforderlich?
    • Wie lange dauert die Fertigung?
    • Wer stellt das Produkt her?

    Allgemein lässt sich der Plan wie folgt gliedern:

    • Kopfdaten
    • Materialdaten
    • Fertigungsdaten
    • allgemeine Daten

    Was sollte ein Arbeitsplan beinhalten?

    Ein praxistauglicher Arbeits- bzw. Fertigungsplan muss möglichst verständlich aufgebaut werden. Immerhin stellt er die Basis für real durchzuführende Arbeitsvorgänge dar. Folgender Inhalt sollte mindestens vorhanden sein:

    Inhalt Beschreibung/ Beispiel
    Herzustellendes Produkt Artikelnummer und Bezeichnung
    Material Werkstoff, Rohgewicht, Rohmaße, Anzahl
    Werkezuge, Maschinen Nennung des zu nutzenden Arbeitssystems (z.B. Drehmaschine, Fräse etc.)
    Arbeitsplatz Ort der Herstellung
    Arbeitsablauf Wichtiges Teil eines Arbeitsplans, genaue Prozessbeschreibung mit allen notwendigen Einzelschritten in der korrekten Reihenfolge
    Sollzeiten Rüstzeit und Produktionszeit für jede Einheit

    Arbeitsplan Beispiel

    In diesem vereinfachten Beispiel ist ein Arbeitsplan für die Herstellung einer Antriebswelle zu sehen:

    Seite: 1 Bezeichnung: Antriebswelle Identifikationsnummer: 81.55214-4558 Erstellungsdatum: 01.07.2019
    Auftragsnummer: 2020-0874 Zeichnungsnummer: 55214-123 Menge: 1 Ersteller/Bearbeiter: M. Mustermann
    Werkstoff: C 35 Abmessung/Form: Rund, Durchmesser 60 mm Rohgewicht: 3,2 kg Fertiggewicht: 2,6 kg
    Nr. Arbeitsschritt Betriebsmittel Rüstzeit Fertigungszeit
    1 Sägen auf 120 mm Säge 3 5,0 Min. 5,8 Min.
    2 Drehen komplett Drehmaschine 2 5,0 Min. 6,7 Min.
    3 Loch bohren Bohrmaschine 6 2,2 Min. 10,3 Min.

    Spannende Beiträge rund um Unternehmertum, ERP, Buchhaltung, CRM und Software:

    Ertan Özdil
    Autor dieses Artikels ist , CEO, Gründer und Gesellschafter des Cloud ERP-Anbieters weclapp.

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