KMU
Was bedeutet KMU?
Der Begriff KMU steht für Kleinstunternehmen, kleine und mittlere Unternehmen. Die Einteilung der Unternehmen erfolgt nach der Anzahl der Beschäftigten und dem Jahresumsatz beziehungsweise der Jahresbilanzsumme.
Was ist ein KMU?
Die Europäische Kommission hat am 20.05.2003 eine Empfehlung zur Definition von KMU veröffentlicht, die folgende Punkte zur Einordnung berücksichtigt:
- Dieses Kriterium muss erfüllt sein:
Anzahl der Beschäftigten muss unter 250 liegen - Eines der beiden Kriterien muss erfüllt sein:
- Jahresumsatz kleiner oder gleich 50 Mio. EUR
- Jahresbilanzsumme kleiner oder gleich 43 Mio. EUR
Es ist wichtig, dass es eine europäische Definition gibt, da diese sicherstellt, dass echte KMU unterstützt werden können, da sie sich Herausforderungen wie z.B. Marktversagen oder Strukturellen Hemmnissen stellen müssen. Wenn ein Unternehmen außerdem Zugriff auf weitere Ressourcen (Eigentum, Partnerschaften, Verflechtungen) hat so erfüllt es eventuell nicht die Kriterien des Mittelstands.
Darauffolgend werden drei Kategorien von Unternehmen unterschieden:
- Eigenständige Unternehmen
- Das Unternehmen ist entweder vollständig unabhängig oder hat Partnerschaften mit anderen Unternehmen, bei denen es sich um Minderheitsbeteiligungen handelt, jeweils weniger als 25 %.
- Partnerunternehmen
- Handelt es sich bei der Beteiligung an einem anderen Unternehmen um mindestens 25 %, ohne dass der Anteil von 50 % überschritten wird, so liegt eine Beziehung zwischen Partnerunternehmen vor.
- Verbundenes Unternehmen
- Wenn die Beteiligung an einem anderen Unternehmen den Schwellenwert von 50 % überschreitet, handelt es sich um verbundene Unternehmen.
Zur Mitarbeiterzahl gehören alle Vollzeit-, Teilzeit- und Zeitarbeitskräfte und Saisonarbeiter. Auszubildende oder Mitarbeitende in Eltern-/Mutterschaftsurlaub werden nicht dazu gerechnet.
Wer gehört zu KMU?
Kriterien für ein KMU
Die Kriterien sind also folgende:
- Ein Kleinstunternehmen hat weniger als 10 Mitarbeiter*innen und hat entweder einen Umsatz von kleiner gleich zwei Millionen Euro oder eine Bilanzsumme von kleiner gleich zwei Millionen Euro.
- Ein kleines Unternehmen hat weniger als 50 Mitarbeiter*innen und hat entweder einen Umsatz von kleiner gleich 10 Millionen Euro oder eine Bilanzsumme von kleiner gleich 10 Millionen Euro.
- Ein Mittleres Unternehmen hat weniger als 250 Mitarbeiter*innen und hat entweder einen Umsatz von kleiner gleich 50 Millionen Euro oder eine Bilanzsumme von kleiner gleich 43 Millionen Euro.
Folgende fiktive Beispiele erläutern die Informationen des Schaubildes:
- Ein kleiner, unabhängiger Schreinerbetrieb aus Unterfranken hat inklusive Inhaber Fünf Vollzeit Mitarbeiter*innen und einen Jahresumsatz von 160.000 €. Die Jahresbilanzsumme liegt bei 300.000€. Würde die Bilanzsumme bei 3 Mio. € liegen wäre der Schreinerbetrieb trotzdem ein Kleinstunternehmen, weil entweder das Umsatz- oder Bilanzsumme Kriterium erfüllt sein muss und nicht zwingend beide.
- Ein Softwareunternehmen hat im Durchschnitt 40 Vollzeit Mitarbeiter*innen, einen Jahresumsatz von 8 Mio. € und eine Bilanzsumme von 11 Mio. €. Diese Firma erfüllt zwei von drei Kriterien für ein kleines Unternehmen, wird aber trotzdem als eins angesehen, weil entweder die Bilanzsumme oder der Umsatz im Rahmen sein müssen.
- Eine Agentur aus Berlin hat 200 Vollzeit Mitarbeiter*innen und 7 Teilzeit Mitarbeiterinnen. Der Jahresumsatz beträgt 24 Mio. € und die Bilanzsumme beträgt 22 Mio. €. Die Firma erfüllt alle drei Kriterien für ein Mittleres Unternehmen.
Wie viele KMU gibt es in Deutschland?
Der Großteil der Unternehmen in Deutschland sind kleine und mittlere Unternehmen. Nach aktuellen, im Jahre 2021 veröffentlichen Statistiken des Statistischen Bundesamt Deutschland gab es hierzulande 3,2 Millionen kleine und mittlere Unternehmen. Das sind 99,3 % der Unternehmen in Deutschland. Die Hälfte aller in Unternehmen Beschäftigten, insgesamt 19 Millionen, arbeiteten 2021 in KMU.
In der Schweiz sah es 2022 ähnlich aus, denn hier waren 99,7 % der Unternehmen KMU. Mit fast 90 % sind Kleinst- oder Mikrounternehmen die häufigste Form von KMU.
Digitalisierung bei KMU
Der Digitale Wandel der KMU zielt darauf ab die Effizienz zu steigern, die Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern und neue Geschäftsmöglichkeiten zu erschließen. Folgende digitale Tools werden eingesetzt, um Gerichtsprozesse zu automatisieren, die Kommunikation zu optimieren und den Zugang zu relevanten Daten zu erleichtern:
Ein Enterprise Resource Planning System (ERP-System) ist für kleine und mittlere Unternehmen von entscheidender Bedeutung, um ihre betriebliche Effizienz zu steigern und mit den wachsenden Anforderungen des Marktes Schritt zu halten. Außerdem hilft ein ERP Software kleinen und mittleren Unternehmen dabei ihre Betriebsabläufe zu optimieren. Durch die Automatisierung von Prozessen können Zeit und Ressourcen gespart werden.
Die typischen KMU wie Handwerksbetriebe, Einzelhändler, Gastronomien oder Produktionsstätten brauchen regelmäßig Materialien und müssen einen Überblick über ihre Kunden, Aufträge und Finanzen behalten. Genau hier knüpfen z.B. All-in-One Softwares an und erleichtern den Arbeitsalltag. Mit einem intelligenten Customer-Relationship-Management-System/Kundenmanagement System (CRM-System) hat man stets einen Überblick über Kontakte, Interessenten und Kunden. Dadurch hat man die Möglichkeit auf alle relevanten Informationen seiner Kund*innen zuzugreifen. Die Warenwirtschaft Bereiche Ein- und Verkauf, Produktion und Lager werden durch das Warenwirtschaftsprogramm oder je nach Bedarf durch Lagerverwaltungssoftware im Handumdrehen verwaltet. Die Auftragsverwaltungssoftware vereinfacht es Angebote zu unterbreiten, Aufträge zu kontrollieren und Rechnungen zu schreiben. Mit dem cloudbasierten Buchhaltungsprogramm werden die Buchführungsarbeiten mit Leichtigkeit erledigt. Offene Posten, Zahlungen, Mahnungen und Geldeingänge werden in einer Anwendung überwacht.
Die Rolle von KMU in der Wirtschaft
KMU spielen für die deutsche Wirtschaft eine enorme Rolle. Fast alle Unternehmen hierzulande gehören zu KMU. Das Institut für Mittelstandsforschung Bonn nennt folgende Statistiken: Im Jahre 2021 erwirtschafteten KMU mit ca. 2,44 Billionen Euro 31,3 % des gesamten Umsatzes in Deutschland. Dem Deutschen Mittelstandsbund zufolge bieten sie außerdem ca. 82 % der 1,54 Millionen Ausbildungsplätze an und sorgen dafür, dass weiterhin Fachkräfte ausgebildet werden. Ein zentraler Beitrag liegt in der Schaffung von Arbeitsplätzen, da KMU bedeutende Arbeitgeber sind und somit zur Senkung der Arbeitslosenquote beitragen.
Die wirtschaftliche Vielfalt wird durch KMU maßgeblich beeinflusst, da sie in unterschiedlichen Branchen tätig sind und so zu einer diverseren Wirtschaft beitragen. Diese Art von Unternehmen haben einen positiven Einfluss auf die regionale Entwicklung, da sie oft in ländlichen Gebieten ansässig sind und lokale Wirtschaftszentren stärken, wodurch die Lebensqualität in verschiedenen Regionen Deutschlands verbessert wird. Die Flexibilität und Agilität machen kleine und mittlere Unternehmen zu Innovationsmotoren, was wesentlich zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit beiträgt.
Viele deutsche Mittelständler sind international aktiv und tragen erheblich zum Exportgeschäft bei, was den globalen Ruf Deutschlands als Exportnation stärkt.
Insgesamt sind sie unverzichtbar für die Gesundheit und Dynamik der deutschen und europäischen Wirtschaft. Nicht ohne Grund sagt Jean-Claude Juncker, ehemaliger Präsident der Europäischen Kommission: „KMU sind das Rückgrat unserer Wirtschaft. Dort entstehen mehr als 85 % aller neuen Arbeitsplätze in Europa.“
Beispiele für KMU
Da wir von weclapp mit unseren Produkten den Fokus auf kleine und mittlere Unternehmen gelegt haben, fällt der Großteil unserer Kund*innen in diese Unternehmensgruppe. In unserem Blog werden unsere zufriedenen Kund*innen vorgestellt und ihre Erfolgsgeschichten erzählt.
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