Umschlagshäufigkeit

Was ist die Umschlagshäufigkeit?

Die Umschlagshäufigkeit ist eine betriebswirtschaftliche Kennzahl aus der Logistik. Sie beschreibt, wie oft der Lagerbestand eines Unternehmens in einer bestimmten Periode (meist ein Jahr) verkauft bzw. entnommen wird.

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    Lesedauer: 2:04 min

    Was sagt die Lagerumschlagshäufigkeit aus?

    Die Umschlagshäufigkeit sagt per Definition aus, wie häufig ein Gesamtbestand, eine Artikelgruppe oder ein einzelner Artikel das Lager in einer bestimmten Zeitperiode verlässt (Abverkauf oder Entnahme für die Produktion). In der Regel wird die Kennzahl auf ein Jahr hochgerechnet. Auf Basis dieser Informationen kann das Management Einkaufsstrategien und Lagerstrategien im Unternehmen optimieren. Beispielsweise sollten Artikel mit einer hohen Umschlagshäufigkeit (sogenannte Schnelldreher) in höherer Menge vorrätig sein und schnell aus dem Lager entnommen werden können. Eine geringe Umschlagshäufigkeit (Langsamdreher) deutet hingegen auf ein Risiko der Lagerhüterbildung hin. Bestände solcher Produkte sollten möglichst reduziert oder sogar gänzlich aufgelöst werden.

    Wann ist die Umschlagshäufigkeit gut?

    Das Ziel der Lagerlogistik ist es stets, eine möglichst hohe Umschlagshäufigkeit zu erreichen. Denn je höher die Umschlagshäufigkeit ausfällt, desto häufiger werden Waren umgesetzt, wodurch selbstverständlich die Umsätze steigen. Zudem werden Lagerbestände aufgebraucht und es entsteht Lagerplatz für neue Waren. Fällt die Umschlagshäufigkeit hingegen gering aus, bedeutet dies, dass unnötig viel Kapital im gebunden ist und die Lagerkosten zu hoch sind.

    In der Betriebswirtschaftslehre geht man allgemein davon aus, dass Artikel mit einer Lagerumschlagshäufigkeit von weniger als 0,5 aus dem Lager entfernt werden sollten. Ausnahmen bilden lediglich wichtige Artikel oder Ersatzteile, die stets in einem gewissen Umfang vorrätig sein müssen – auch unabhängig von bestimmten Logistik-Kennzahlen.

    Wie rechnet man die Umschlagshäufigkeit aus? (Formel)

    Die Formel für die Berechnung der Kennzahl Umschlagshäufigkeit lautet wie folgt:

    Umschlagshäufigkeit = Lagerabgänge (pro Periode) / durchschnittlicher Lagerbestand

    Die Umschlagshäufigkeit ist also das Verhältnis von Materialverbrauch und Lagerbestand.

    Als Alternative kann die Berechnung auch über den Umsatzerlös pro Jahr (Jahresumsatz) erfolgen:

    Umschlagshäufigkeit = Jahresumsatz / durchschnittlicher Lagerbestand

    Hinweis: Der durchschnittliche Bestand eines Lagers hat folgende Definition:

    Durchschnittlicher Lagerbestand = Anfangsbestand + 12 Monatsbestände / 13

    Umschlagshäufigkeit berechnen: Beispiel

    • Verbrauch im Vorjahr: 80.000 Stück
    • Durchschnittlicher Lagerbestand der Reifen: 10.000 Stück

    Daraus ergibt sich folgende Rechnung:

    Umschlagshäufigkeit der Reifen= 80.000 / 10.000= 8

    Die Umschlagshäufigkeit liegt also bei 8. Das heißt, die Warengruppe „Reifen“ wird durch das Unternehmen pro Jahr 8 Mal vollständig aus dem Lager entnommen.

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      Ertan Özdil
      Autor dieses Artikels ist , CEO, Gründer und Gesellschafter des Cloud ERP-Anbieters weclapp.
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